Ölige Haut – Ursachen, Pflege und Tipps

August 16, 2021

Ölige Haut – Ursachen, Pflege und Tipps

Redaktion

Du hast ölige Haut und fragst dich, warum deine Haut so schnell nachfettet und wie du sie in Balance bringen kannst? Dann ist dieser Beitrag für dich!

Deine Haut ist bereits seit der Pubertät ölig? Oder fettet sie erst seit einer bestimmten Zeit sichtbar schnell nach? Die Ursachen für diesen Hautzustand sind vielfältig, genau wie die Möglichkeiten, mit denen du deine Haut dabei unterstützen kannst, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Von der individuellen Pflege deiner öligen Haut, bis zu vielen Tipps, dein alltägliches Leben hautfreundlicher zu gestalten: 

  1. Auslöser für ölige Haut
  2. Hormone als Ursache für ölige Haut
  3. Wie hängen Stress und ölige Haut zusammen?
  4. Ernährung und Lebensstil als Ursache für ölige Haut?
  5. Das Mikrobiom und die Haut
  6. Pflege für ölige Haut
  7. Dos & Don’ts bei öliger Haut


Auslöser für ölige Haut

Unser Hauttyp wird uns bereits in die Wiege gelegt. Ob deine Haut tendenziell trocken, ölig oder normal ist oder ob du eine Mischhaut hast, ist also genetisch bedingt. Das erste Mal verändert sich die Haut mit Beginn der Pubertät. Wieso? Klar, weil die Hormone wach werden und sich vermehrt in unsere Körperprozesse einmischen! So werden beispielsweise auch die Talgdrüsen aktiviert. Poren vergrößern sich und dort wo eben besonders viele Talgdrüsen sitzen, glänzt die Haut mehr und fühlt sich fettig an. Ein meistens eher unerwünschter Pubertäts-Glow, aber durchaus ganz normal!

Auch die lästigen Begleiter wie Mitesser und Pickel bilden sich bei öliger Haut häufig, vor allem entlang der T-Zone, also Stirn, Nase und Kinn sowie am Dekolleté und am Rücken. Nach der Pubertät, wenn sich das Hormonchaos eingependelt hat, verändert sich die Haut erneut. Idealerweise gleicht sie sich aus, zeigt jedoch die Tendenz zum jeweiligen Hauttyp. Dann zeigt sich, ob die ölige Haut dich länger begleiten, oder mit Ende der Teenie-Zeit vergehen wird.

Merkmale von öliger Haut:

  • Glänzende Hautpartien, vor allem entlang der T-Zone
  • Vergrößerte Poren
  • Die Haut kann dick und blass aussehen
  • Tendenz zur Bildung von Pickeln und Mitessern

Veranlagung alleine ist nicht alles. Äußere und innere Einflüsse machen sich ebenfalls bei deinem Hautbild bemerkbar. So kann eher ölige Haut durch Angewohnheiten wie langes und heißes Duschen oder durch aggressive Reinigungsprodukte trockene Stellen aufweisen. Aber auch Medikamente und Hormone können eine Ursache für ölige Haut sein.

Hormone als Ursache für ölige Haut

Besonders bei einer erhöhten Produktion des männlichen Sexualhormons Androgen arbeiten die Drüsen fleißig daran, Talg zu produzieren. Manchmal etwas zu eifrig. Das Ergebnis: ölige Haut. Seborrhoe wird die Überproduktion von dem für die Hautgesundheit eigentlich wichtigen Talg genannt.

Gesellt sich dann noch eine Verhornungsstörung dazu, tendiert die Haut zur Bildung von Unreinheiten, da der Talg nicht abfließen kann und sich in den Poren staut. Bestimmte Bakterien lieben dieses Milieu. Siedeln sie sich an, kann eine Entzündung entstehen – et voilà, aus einem Mitesser wird ein Pickel.

Solltest du neben deiner fettigen Haut auch Zyklusunregelmäßigkeiten und, oder übermäßigen Haarwuchs im Gesicht oder am Körper feststellen, solltest du in Erwägung ziehen, eine Hormondiagnostik und eine umfangreiche Untersuchung durchführen zu lassen, um Hormonstörungen wie das PCO-Syndrom oder eine Störung der Nebennierenrinde auszuschließen und behandeln zu können.


Wie hängen Stress und ölige Haut zusammen?

Hormonstörungen oder Hautprobleme ganzheitlich zu betrachten, kann für langfristige Erfolge sehr hilfreich sein. Denn Körper, Geist und Lebensstil gehen quasi Hand in Hand. Viele komplexe Vorgänge unseres Organismus sind eng miteinander verknüpft.

Deshalb sollten auch dein Leben, deine physische und psychische Gesundheit und – ganz wichtig – deine Ernährung miteinbezogen werden. Wird nur das Symptom mit Medikamenten oder Kosmetikprodukten angegangen, wird das Problem ohne diese Mittel sehr wahrscheinlich wieder auftauchen. Also auf in die Ursachenforschung!

Dass Psyche und Körper nicht voneinander getrennt betrachtet werden sollten, belegen längst zahlreiche Untersuchungen. Die an der renommierten Harvard University entwickelte Body-Mind-Medicine ist eine hierzulande noch recht unbekannte Methode, die krankmachende Stressfaktoren mit in den Therapieplan einbezieht.

Durch Stress, vor allem wenn er chronisch ist, werden Stresshormone ausgeschüttet und nicht ausreichend abgebaut. Auch die Haut wird durch länger anhaltende Stressphasen beeinflusst: Das Hormon Corticotropin etwa beeinflusst die Aktivität der Talgdrüsen und somit auch die ölige Haut.

Bist du gestresst, ist es deine Haut auch.
Eine kleine Exkursion vorab: Was passiert im Körper bei Stress? Wir werfen einen Blick auf unser vegetatives nervensystem, also dorthin, wo die unbewussten Körperfunktionen, wie Atmung und Herzschlag reguliert werden. Während in stressigen Situationen der Sympathikus aktiviert wird und stressrelevante Körperfunktionen ankurbelt werden, reguliert der Parasympathikus beim Entspannen den Hormonhaushalt und fährt die Körperreaktionen wieder runter.

Das bedeutet konkret: Bist du im Dauerstress, geht das meist auch nicht an deinen Talgdrüsen vorbei. Schaffe dir deshalb ganz bewusst Auszeiten und plane dir Aktivitäten ein, die dich runter holen und entspannen. Einfach mal offline sein. Das hilft, Stresshormone abzubauen und deine unausgeglichene Haut in Balance zu halten.

Wusstest du, dass allein der Blick ins Grüne den für unsere Entspannung zuständigen Teil des vegetativen Nervensystems aktiviert? Noch besser ist natürlich ein Spaziergang durch den Park oder durch den Wald, um den Relax-Modus zu aktivieren. Auch Kuscheln entspannt nachweislich. Und ganz wichtig: ausreichend schlafen!

Ernährung und Lebensstil als Ursache für ölige Haut?

Hier hat sich viel getan. So ist inzwischen längst bekannt, dass einfache Kohlenhydrate, zum Beispiel aus Weißmehlprodukten oder Süßigkeiten, den Blutzuckerspiegel rasant ansteigen lassen. Dadurch wird viel Insulin ins Blut abgegeben, das wiederum die Androgenproduktion ankurbelt. Und wie du weiter oben gelernt hast, regen die die Talgdrüsen an – ein Kreislauf!

Hast du ölige, fettige Haut oder Akne, achte bei deiner Ernährung darauf, dass der Blutzuckerspiegel nicht rasant in die Höhe schießt. Greife bevorzugt zu Nahrungsmitteln mit niedriger glykämischer Last. Das sind beispielsweise:

  • Nüsse
  • Hülsenfrüchte
  • Gemüse
  • Vollkornprodukte

Die richtige Ernährung bei öliger Haut kann Talgdrüsen verkleinern

Eine niedrig-glykämische Diät kann sogar die Talgdrüsen kleiner werden lassen und Entzündungen der Haut verringern, wie Forschende im Jahr 2012 im Rahmen einer Studie herausfinden konnten.

Eventuell tut es deiner Haut auch gut, wenn du eine Weile auf Milchprodukte verzichtest. Verbessert sich dein Hautzustand nach einigen Wochen, könnte das Weglassen von Milchprodukten dauerhaft eine Option für dich sein, über die sich deine Haut freut.

Und noch ein dickes Plus: Über jeden neuen Plant-Based-Fan freuen sich auch unser Planet, unsere Milchkühe und männliche Kälber. Übrigens sind auch die guten Darmbakterien glücklich über eine ausgewogene Kost mit vielen unverarbeiteten, pflanzlichen Lebensmitteln und Ballaststoffen.

Das Mikrobiom und die Haut

Wo wir schon beim Thema sind… Das Mikrobiom des Darms, also die individuelle Bakterienzusammensetzung, rückt immer mehr in unseren Fokus. Hier sitzt ein Hauptteil unserer Immunzellen. Ist die Darmflora aus dem Gleichgewicht, kann sich das auf verschiedenste Weisen zeigen.

Auch Hautprobleme oder sehr fettige Haut können auf ein gestörtes Mikrobiom im Darm hinweisen. Um die Darmflora als mögliche Ursache für deine ölige Haut zu entlarven, muss eine Stuhluntersuchung erfolgen – und je nach Ergebnis, möglicherweise eine anschließende Ernährungsumstellung.

Längst sind nicht alle Fragen rund um das Thema Mikrobiom geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass Darm und Haut über die Darm-Hirn-Haut-Achse kommunizieren. Das etwas abgedroschen klingende „du bist was du isst“ ist auf jeden Fall hinsichtlich deiner Gesundheit und in Bezug auf deine Haut nicht an den Haaren herbeigezogen. Im Gegenteil! Fütter das Mikrobiom täglich mit viel frischer Bio-Kost, damit die guten Bakterien nicht verkümmern und für dich und deine Haut arbeiten können. Wenn dich dieses Thema mehr interessiert, dann schau doch gern mal in unseren Beitrag: MIKROBIOME – DIE (ÖKO-)SYSTEMRELEVANTE BALANCE DEINES KÖRPERS 

 

Pflege für ölige Haut