Dein Ratgeber bei hormonell bedingter Akne
Akne ist für viele ein emotional belastendes Thema, das nicht so einfach mit ein paar Cremes und Seren “weg gecremt” werden kann. Für Menschen mit einer reinen Haut ist es vielleicht leicht zu sagen, dass wir uns und unsere Haut trotz Makel lieben sollen. Aus persönlichen Gesprächen und teilweise auch aus eigenen Erfahrungen, weiß ich nur zu gut, dass es von denjenigen, die mit diesen teilweise sehr schmerzhaften Unreinheiten zu kämpfen haben, sehr viel abverlangt. Häufig wird Akne mit mangelnder Hygiene gleichgesetzt und ist dadurch häufig mit Scham behaftet. Das lässt sich nur schwer schön reden.
Ich möchte aber nicht, dass es für dich ein mit Scham besetztes Thema bleibt und auf lange Sicht zu Unsicherheiten führt. Du sollst nicht das Gefühl haben dich verstecken zu müssen. Ganz im Gegenteil! Ich möchte, dass Akne als etwas Normales angesehen wird. Was nicht bedeutet, dass wir nichts mehr dagegen tun sollen. Denn immerhin ist sie ein Anzeichen dafür, dass irgendetwas gerade nicht im Lot ist. Aber ich hoffe, dass je mehr das Thema auf den Tisch kommt, je mehr wir darüber wissen, desto weniger belastend ist es. Ich möchte, dass du mit deiner Haut in Einklang kommst! :-)
Der Umgang mit Akne hat so viel mit deiner eigenen Einstellung zu tun. Was dich für andere schön macht, bist du selbst, deine Geschichte, deine Erfahrungen, deine Einstellung und deine Ausstrahlung! Nicht Unreinheiten oder Hautmakel. So nimmst du dir selbst den Druck und die Reise hin zur eigentlichen Ursache wird leichter.
Deswegen ist es mir so wichtig über Akne aufzuklären und dir zu zeigen, was du tatsächlich dagegen tun kannst - Neben einer positiven Einstellung! :-)
Und weil uns so viele Kunden über die verschiedenen Kanäle gefragt haben, gehe ich besonders auf die hormonell bedingte Akne ein. Sie kommt mit unter am häufigsten vor.
In dem Beitrag erfährst du:
- Wie entsteht Akne?
- Was macht speziell hormonell bedingte Akne aus und wie äußert sie sich?
- Warum sind besonders Frauen von hormonell bedingter Akne betroffen?
- Was kann ich gegen Akne tun und welche Produkte helfen mir?
- Welche Verbesserung kann ich wirklich von Pflegeprodukten erwarten?
- Meine persönlichen Tipps für dich
1. Wie entsteht Akne?
Kurz und knapp: Akne ist eine Störung des Talgdrüsenapparates. Dabei handelt es sich um einen entzündlichen “multifaktoriellen” Hautzustand. Das bedeutet, dass es sehr viele verschiedene Ursachen gibt, welche die Entstehung von Akne beeinflussen oder hervorrufen können:
- Hormone
- Ernährung
- Genetik
- Stress
Und wie immer spielen eben auch hier unsere Hormone eine super wichtige Rolle! Ich hatte es in anderen Blogartikeln schon häufiger angesprochen, aber unsere Hormone arbeiten in einem sehr feinen und anfälligen System miteinander. Dieses System steuert wichtige Funktionen in unserem Körper. So kommt es, dass sich hormonelle Schwankungen auch häufig auf unserer Haut widerspiegeln. Wir haben dazu einen spannenden Podcast mit Hormoncoach & integrierter Ernährungsberaterin Kati Siemens aufgenommen. Dort sprechen wir über die Grundfunktion von Hormonen, wie unser Haushalt aus dem Gleichgewicht kommt, was das Ganze konkret mit der Haut zu tun hat und vor allem, wie wir unsere Haut und unsere Hormone wieder ins Gleichgewicht bringen können. Außerdem erklärt Kati was die first steps sind, wenn wir vermuten, dass etwas hormonell im Argen ist und dass unsere Haut mit ihrer ganz eigenen Sprache auf sich aufmerksam machen will. Zum Beipiel mit hormonell bedingter Akne.
Die Pubertät ist prädestiniert dafür! 70 bis 95 % der Bevölkerung sind mindestens einmal im Leben davon “betroffen”. So ist Akne eine der häufigsten Diagnosen in Hautarztpraxen.
Meistens bildet die Kombination aus Seborrhö (übermäßige Talgproduktion) und Hyperkeratose (übermäßige Verhornung der äußeren Hautschicht) die Grundlage für Mikroentzündungen an den Talgdrüsen und Haarfollikeln. Die Haut kann alte Hornzellen schwerer abstoßen. Die Pore verstopft und es sammelt sich Talg an.
Der viele Talg bietet einen super Nährboden für einige Bakterien die sich natürlicherweise auf unserer Haut befinden. Ein Bakterium ist hier besonders gerne dabei: Propionibacterium acnes wird daher auch zum Namensgeber der Akne. Propioni fühlt sich im überschüssigen Talg super wohl und verstoffwechselt Fettsäuren am Fließband. Seine Ausscheidungsprodukte rufen Entzündungen hervor und es kommt zu einem unangenehmen Druckschmerz und Rötungen. Mitesser, Pusteln, Papeln/Pickel und Knoten entstehen. Bevorzugt an Hautarealen mit vielen Talgdrüsen. Dazu zählen Gesicht, Hals, Rücken, Schultern und oberer Brustbereich.
Doch wie soll es auch anders sein, Akne ist nicht gleich Akne. Natürlich äußert sich Akne bei jedem Menschen anders und in verschiedenen Schweregraden und Ausprägungen. Bei schweren Formen ist daher ein Hautarztbesuch zu empfehlen. Deswegen gebe ich hier hauptsächlich unterstützende Tipps und Empfehlungen für die milderen Verläufe. Vielleicht hast du aber auch schon so Einiges probiert und dir hat noch nichts so richtig geholfen. Deswegen möchte ich das Thema ganzheitlich beleuchten und dir den ein oder anderen Anstoß geben. Es gibt bestimmt noch etwas, das du verändern kannst, um eine Verbesserung zu erzielen. :-)
2. Was macht speziell hormonell bedingte Akne aus und wie äußert sie sich?
Warum ich besonders von hormonell bedingter Akne sprechen möchte? Weil es mitunter die häufigste Form der Akne ist.
In diesem Fall führen diese Hormone dann zu der oben genannten Seborrhö und/oder Hyperkeratose und schon gerät neben unseren Hormonen auch unsere Haut aus dem Gleichgewicht.
In der Pubertät befinden sich die Unreinheiten hauptsächlich in der T-Zone, also auf Stirn, Nase und Kinn.
Im Erwachsenenalter sehen wir die Auswirkungen verstärkt im unteren Teil des Gesichts, an der Unterseite der Wangen und im Kieferbereich. Dadurch, dass die Entzündungen häufig tief unter der Haut liegen, können Kosmetikprodukte nur selten dran kommen. Sie können die Akne aber trotzdem lindern. Dennoch ist es immens wichtig, dass du deinen Körper ganzheitlich betrachtest und nicht nur äußerlich und punktuell die Stellen behandelst.
3. Warum sind besonders Frauen von hormonell bedingter Akne betroffen?
Eigentlich sind Männer bzw. Jungs häufiger von Akne betroffen. Das liegt ganz einfach daran, dass Talgdrüsen besonders gegenüber androgenen Hormonen empfindlich reagieren. Androgene, dazu gehört beispielsweise auch das Testosteron, sind Sexualhormone, die für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane zuständig sind. Sie kommen in Männern, aber auch in uns Frauen vor.
In der Pubertät steigen die Sexualhormone bei beiden Geschlechtern gleichermaßen an. Da die Haut bei Jungs allerdings von Haus aus etwas dicker und öliger ist, ist hier die Schwelle bis sich Akne entwickelt etwas kleiner als bei Frauen.
Außerdem pendelt sich der Hormonhaushalt bei Männern im Laufe des Lebens ein.
Frauen erleben jedoch im späteren Leben auch noch häufiger hormonelle Schwankungen: in der Schwangerschaft, vor der Menopause, durch hormonelle Verhütungsmethoden oder hormonelle Erkrankungen mit erhöhten Androgenspiegel. Wenn wir zu viele davon in uns haben, dann kann der Eisprung und unsere Periode ausbleiben. Zyklus und Fruchtbarkeit werden also gestört. Diese Form der hormonellen Erkrankung wird Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO Syndrom) genannt.
Ein weiterer Auslöser ist das Absetzen der Pille. Über das Thema habe ich bereits ausführlich in diesem Blogbeitrag berichtet. Nach dem Absetzen der Pille kann es zu einer temporären Post-Pillen-Akne kommen. Denn die Pille unterdrückt die Talgproduktion und hemmt, je nach Form der Pille, die Androgene, also die “männlichen” Hormone. Das kann zwar während der Pilleneinnahme übermäßige Körperbehaarung oder Pickel eindämmen, nach dem Absetzen schießen die Androgene aber wieder nach oben und mit ihnen die Talgproduktion.
4. Was kann ich gegen Akne tun und welche Produkte helfen mir?