Periorale Dermatitis – Ursachen, Symptome und 7 Tipps was du dagegen tun kannst

October 8, 2020

Periorale Dermatitis – Ursachen, Symptome und 7 Tipps was du dagegen tun kannst

by Marie Prötzsch

Täglich pflegen wir unsere Haut, verwenden verschiedene Seren, Cremes und Öle. Wir cremen, cremen, cremen. Manchmal meinen wir es aber etwas zu gut damit. Denn zu viel von der falschen Pflege kann eben gar nicht mehr pflegend sein. Genau aus diesem Grund kann die sogenannte Periorale Dermatitis entstehen. Die übermäßige Verwendung von gewissen Pflegeprodukten kann die Haut intolerant gegenüber einigen Inhaltsstoffen machen und so wird ein vielversprechendes Produkt schnell zum Feind der eigenen Haut. Statt einer gut durchfeuchteten Haut entstehen gerötete, juckende und brennende Stellen um den Mund herum. Daher wird der Hautzustand auch Mundrose genannt.

In diesem Beitrag erfährst du... 

  1. Was ist Periorale Dermatitis?
  2. Was sind die Symptome?
  3. Übermäßige Hautpflege als Auslöser von Perioraler Dermatitis – Ein “Teufelskreislauf”
  4. Nulltherapie gegen Periorale Dermatitis
  5. Dos and Donts bei der Nulltherapie

  6. Welche Hautpflege hilft, wenn doch besonders eine Überpflegung der Haut die Ursache ist?

  7. Ernährung bei Perioraler Dermatitis

 

1. Was ist Periorale Dermatitis?

Periorale Dermatitis ist ein chronisch entzündlicher Hautzustand. Wie der Name schon sagt, tritt die Erkrankung im perioralen Bereich auf. Heißt, um den Mund herum. Am häufigsten sind junge Frauen zwischen 20 und 30 Jahren betroffen. Dadurch, dass hauptsächlich Frauen betroffen sind liegt auch eine hormonelle Ursache nahe, belegt ist das allerdings noch nicht. Auch wenn Periorale Dermatitis eine ziemlich hartnäckige Angelegenheit ist, ist das Ganze nicht ansteckend. Was nicht heißt, dass es für Betroffene nicht belastend ist. Umso wichtiger ist es mir, über die richtige und vor allem über die unterstützende Hautpflege aufzuklären.

periorale dermatitis

2. Was sind die Symptome?

Klassischerweise bilden sich um den Mund herum (perioral), kleine entzündliche Papeln und Pusteln oder rosafarbene schuppige Flecken. Die Symptome können sich aber auch stärker ausbreiten und Augenlider, Kinn, Stirn und Wangen betreffen. Durch die Störung der Hautbarriere trocknet die Haut aus und es entsteht ein Brennen und ein Spannungsgefühl. Die Stellen können ziemlich unangenehm jucken und auch vor der Periode sind Verschlechterungen nicht selten. Der Hautzustand wird gerne mit Akne oder Rosacea verwechselt, da die Symptome sehr ähnlich sind. Bei Rosacea zeigen sich flüchtige und persistierende Gesichtsrötungen, meist im Wangen- und Gesichtsbereich. Dazu kommen kleine Blutgefäßerweiterungen. Akne äußert sich typischerweise durch sogenannte Komedonen – das sind hautfarbene Papeln, die aber auch einen kleinen dunklen Punkt haben können. Dazu kommen Pusteln, Knoten oder auch Abszesse. Betroffen sind neben dem Gesicht vor allem die Schultern, sowie der Brust- und Rückenbereich.

3. Übermäßige Hautpflege als Auslöser von Perioraler Dermatitis – Ein “Teufelskreislauf”

Neben anderen möglichen, aber noch unbestätigten Ursachen, ist die Periorale Dermatitis meist auf eine Überpflegung der Haut zurückzuführen. Meist steckt die Haut dann in einem “Teufelskreis”. Sie sieht trocken und schuppig aus und fühlt sich meist auch so an. In vermeintlich logischer Konsequenz benutzen wir dadurch noch mehr Produkte – in der Hoffnung der Haut so etwas Gutes zu tun! Wir sind der Meinung, dass die Lösung nur eine noch reichhaltigere Pflege sein kann. Ein klassischer Trugschluss! Denn hier kommt die Überpflegung der Haut ins Spiel. Unsere Haut wird quasi abhängig von den Produkten und reagiert dann genau gegenteilig. Sie wird intolerant gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen. Der hohe Feuchtigkeitsgehalt der Produkte lässt die Hornschicht aufquellen und schädigt die Hautbarriere – ein perfekter Nährboden für weitere entzündliche Prozesse.

Also: Haut pflegen ist zwar super, aber es muss schon die richtige Hautpflege sein. Durch die Überpflegung kann die schützende Hautbarriere beeinträchtigt werden und eine bakterielle Infektion auslösen, was wiederum mit einer Verschiebung des pH-Werts einhergeht. Dadurch fühlen sich Bakterien nur umso wohler.

Eine Periorale Dermatitis kann dann schon einmal über Monate verlaufen, wobei der Schweregrad sich von Tag zu Tag verschlechtern kann.

4. Nulltherapie gegen Periorale Dermatitis

So nervig diese Hauterkrankung auch ist, hat sie nicht nur Schattenseiten. Sie ist nicht ansteckend und und breitet sich deshalb auch nicht wie ein Flächenbrand aus. Sie ist nicht chronisch und kann normalerweise durch eine konsequente Behandlung geheilt werden. Was du dafür brauchst? Nichts. außer viel Geduld.
Darauf reagiert deine Haut gereizt
Die Mundrose ist keine Allergie gegen einzelne Stoffe, sondern eine generelle Überempfindlichkeit, die durch zu viel Kosmetik hervorgerufen wird. Die meisten Produkte enthalten heute locker bis zu 30 Inhaltsstoffe. Hinzu kommt eine propagierte komplexe Pflegeroutine. Dadurch summieren sich schon morgens locker über 100 Zutaten. Eine wahre Reizüberflutung, die deine Haut schlichtweg überfordert. So wehrt sie sich schließlich gegen einfach alles und streikt.

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Was deiner Haut jetzt gut tut - Der Komfort des Nichts

Deiner Haut wird jetzt gerade einfach alles zu viel und sie will nichts als ihre Ruhe. Deshalb verordnet der Hautarzt in der Regel die sogenannte Nulltherapie. Was steckt dahinter? Ganz einfach: Kosmetische Enthaltsamkeit. Wie bei einem entspannenden Strandurlaub stellt sich die Erholung allerdings erst ein, wenn all der Stress aus dem System raus ist. Zuerst wird sich deine Haut vermutlich schlechter fühlen - ein Dermatitis-Jetlag sozusagen. Durch die fehlende Feuchtigkeitspflege fängt sie an zu spannen, zu schuppen und fühlt sich extrem trocken an. In dieser Phase trocknet die überpflegte und aufgequollene Hornschicht aus. Damit entzieht sie schädlichen Bakterien jeglichen Nährboden und bereitet sich zum Abheilen vor. Je nach Schwere kann die Verschlimmerung rund zwei Wochen andauern. Das ist zwar unangenehm, aber das Durchhalten zahlt sich aus. Sobald die ersten Symptome abklingen kannst du aufatmen. Deine Haut wird sich regenerieren und ist nach rund 6 Wochen komplett erholt.
Du darfst nun gerne wieder anfangen, deiner Haut Pflege zu schenken. Aber Vorsicht und ganz piano. Wie eine minimalistische Hautpflege aussieht, erfährst du weiter unten.

5. Dos and Donts bei der Nulltherapie

Auch wenn die kosmetische Diät kein Spaziergang ist, ist sie der einzige Weg, deine Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Damit du diesen nicht umsonst gehst und sich deine Geduld auszahlt, geben dir die Dos & Don'ts einen kleine Hilfestellung.

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