Der Unterschied zwischen trockener und dehydrierter Haut
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    Eins, zwei, dry!
    Ach ja, wer kennt das Problem von trockener Haut nicht. Irgendwie hat es doch bestimmt jeder schon einmal erlebt – nach dem Sonnenbad am Strand oder im Winter. Ich muss zugeben, ich werde wohl mein Leben lang damit kämpfen. Habe ich scheinbar geerbt. Trockene Haut im Gesicht, aber auch am Körper – ich bin ständig am Cremen. Das liegt daran, dass trockene Haut ein Hauttyp ist und somit genetisch bedingt sein kann.

    Doch was ich lange Zeit nicht wusste: trockene Haut ist nicht gleich trockene Haut. Es gibt da nämlich noch einen weiteren Begriff, der sich davon unterscheidet. Dehydrierte Haut! Vermutlich sprechen viele Menschen auch von dehydrierter Haut, wenn sie sagen „Oh, meine Haut ist so trocken!“

    Hier in diesem Beitrag möchte ich dich deswegen kurz in das Thema mitnehmen. Du erfährst…

    • Welche Ursachen es für trockene und dehydrierte Haut gibt
    • Welche Auswirkungen sie auf das Erscheinungsbild deiner Haut haben
    • Welche Pflege du jeweils am besten verwendest

    Also, im Normalzustand funktioniert das komplexe System unserer Haut wie folgt:

    • Sie produziert – mit Hilfe ihrer Talgdrüsen – bis zu 1–2 Gramm Fett am Tag.
    • Zusammen mit Wasser und Schweiß schützt dieses Fett in Form eines Hydrolipidfilms die Haut vor äußeren Einflüssen und macht sie widerstandsfähig.
    • Außerdem verhindert diese Barriere, dass die Feuchtigkeit ungehindert verdunsten würde.

    Zusätzlich verliert unsere Haut ständig – das nennt man transepidermalen Wasserverlust (TEWL) – unbemerkt Wasser. Ist unsere Hautbarriere stark, gleicht sie diesen Verlust aus. Aber ist sie geschwächt, entweicht das Wasser quasi wie Wasser durch ein Sieb.

    Haben wir nun Probleme mit diesem Schutzmantel, dann verliert die Haut Feuchtigkeit und Fette. Und hier sind wir eigentlich schon am Kern-Unterschied zwischen trockener und dehydrierter Haut angekommen. Je nachdem was der Haut vermehrt fehlt, haben wir das eine oder das andere Problem! Oder manchmal auch beide zusammen. 

    Wichtig ist hier noch der Unterschied zwischen Hauttyp und Hautzustand:

    • Trockene Haut ist ein dauerhafter, genetisch bedingter Hauttyp – quasi deine „Geburtskarte“,
    • während dehydrierte Haut ein vorübergehender Zustand ist, der jeden treffen kann, egal ob du von Natur aus trockene, normale oder sogar fettige Haut hast.

     

    TROCKENE HAUT

    WIE ENTSTEHT TROCKENE HAUT?

    Ja, wie kommt es denn nun zu trockener Haut? Die Ursache dafür ist ganz vereinfacht gesagt ein Mangel an Fetten. Die Talgdrüsen in den tieferen Hautschichten produzieren einfach nicht genug Talg – auch Sebum genannt, welcher die Haut geschmeidig hält.

    Und häufig ist das tatsächlich ein genetisches Problem! Oder Hormone haben mal wieder ihre Finger im Spiel.

    WIE ÄUSSERT SICH TROCKENE HAUT?

    Trockene Haut weist meistens eher feine Poren und kaum Fettglanz auf. Auch raue und rissige Stellen sind keine Seltenheit. Außerdem kann der Teint fahl wirken und es bilden sich Linien und Falten.

    Trockene Haut beschränkt sich auch selten nur auf das Gesicht, sondern betrifft ebenso die Haut am gesamten Körper.

    WOHER WEISS ICH, DASS ICH TROCKENE HAUT HABE?

    In beiden Fällen können schuppige, juckende und empfindliche Hautstellen vorkommen – ebenso wie ein fahler Teint und Spannungsgefühle.

    Um also herauszufinden, ob du nun trockene oder dehydrierte Haut hast, kannst du folgendes machen:

    Eine Stunde nachdem du dein Gesicht gereinigt hast, drückst du ein dünnes Tuch auf deinen Nasenrücken und so kannst du überprüfen, ob ein feiner Fettfleck zurückbleibt. Wenn nicht, dann hast du ziemlich wahrscheinlich trockene Haut.

    WAS BRAUCHT TROCKENE HAUT?

    Als logische Schlussfolgerung braucht die trockene Haut genau eins: Fette! Also sind reichhaltige und rückfettende Wasser-in-Öl-Emulsionen oder einfach reine Pflanzenöle hier besonders gut geeignet. Wichtig ist es, die Schutzbarriere der Haut zu stärken und die Haut dabei zu unterstützen, Fette und auch Feuchtigkeit wieder besser zu speichern. 

    Auch feuchtigkeitsspendende Produkte sind hier nicht fehl am Platz. Denn im Grunde geht es ja darum, der Haut alles zur Verfügung zu stellen, das sie braucht, um gesund zu sein, gesund auszusehen und sich auch so anzufühlen. 

    Dazu gehören:

    • hochwertige Pflanzenöle
    • Sheabutter
    • Squalane

    Bei trockener Haut spielen auch spezielle Inhaltsstoffe eine Rolle: Rückfettende Substanzen und Emollients (wie pflanzliche Öle und Buttern) helfen, den natürlichen Lipidfilm zu erneuern und so die Feuchtigkeitsbindung zu verbessern.

    Übrigens – zur Selbstdiagnose kannst du auch den "Kniepftest" ausprobieren:

    • Drücke ein kleines Stück Haut zwischen deine Finger und schau, wie schnell sie in ihre ursprüngliche Form zurückkehrt.
    • Dauert das länger, könnte das ein Hinweis auf Dehydrierung sein – aber bei trockener Haut ist meist schlicht ein Mangel an Lipiden der Fall.

    DEHYDRIERTE HAUT

    WAS SIND DIE URSACHEN FÜR DEHYDRIERTE HAUT?

    Zu „dehydriert“ könntest du auch einfach „feuchtigkeitsarm“ sagen. Denn im Vergleich zur trockenen Haut mangelt es hier hauptsächlich an Feuchtigkeit.

    Die äußere Hautschicht, die Epidermis, ist normalerweise gut durchfeuchtet und hält die Haut flexibel, prall und strahlend. Verdunstet nun über die oberen Schichten mehr Wasser als normal, dann dehydriert sie – und zwar, weil der transepidermale Wasserverlust (TEWL) einfach zu hoch ist! 

    Das kann mehrere Gründe haben: 

    • Eine gestörte Hautbarriere,
    • Wetterschwankungen,
    • hormonelle Umstellungen,
    • aber auch zu heiße Bäder,
    • aggressive Seifen
    • und zu häufige Reinigung der Haut.

    Neben den äußeren Einflüssen spielen auch unsere Lebensgewohnheiten eine wichtige Rolle:

    • Zu heißes Duschen,
    • trockene Heizungsluft
    • und zu wenig Wasser trinken können deine Haut dehydrieren.

    Da es sich bei dehydrierter Haut nicht um einen Hauttyp handelt, sondern um einen Zustand, kann dir die feuchtigkeitsarme Haut bei Mischhaut, fettiger Haut und eben auch bei trockener Haut begegnen. Und ja – auch fettige Haut kann zu wenig Feuchtigkeit haben!

    Oft versucht sie nämlich, den Verlust der Feuchtigkeit durch eine Überproduktion an Talg auszugleichen – ein paradoxer Effekt, den man so nicht erwarten würde.

    WIE ÄUSSERT SICH DEHYDRIERTE HAUT?

    Auch bei dehydrierter Haut wirkt der Teint fahl und schlaff. Nicht altersgemäße Linien tauchen auf, die Haut spannt nach der Reinigung und ist teilweise anfälliger für Unreinheiten und Akne.

    WAS BRAUCHT FEUCHTIGKEITSARME BZW. DEHYDRIERTE HAUT?

    Hier sind Inhaltsstoffe wichtig, die der Haut Feuchtigkeit zuführen und sie auch binden können – aber ebenso Stoffe, die den Schutzmantel der Haut unterstützen, um weiteren Wasserverlust zu verhindern.

    Dazu gehören:

    • Hyaluronsäure
    • Aloe Vera
    • Sorbitol

    Wichtig ist auch, dass bei dehydrierter Haut spezielle Inhaltsstoffe (Humectants) wie Hyaluronsäure, Glycerin und Betaine dafür sorgen, dass das Wasser in der Haut bleibt. Diese wirken tiefenwirksam, indem sie Wasser aus der Umgebung anziehen und binden.

    Zusätzliche Tipps zur internen Hydration

    Vergiss nicht, dass deine Haut nicht nur von außen gepflegt werden will – sie braucht auch Zuwendung von innen! Trinke ausreichend Wasser, reduziere zu heiße Duschen und schütze dich vor extremen Umwelteinflüssen. Ein bewusster Lebensstil unterstützt deine Haut dabei, ihren natürlichen Feuchtigkeitshaushalt zu bewahren.

    Fazit

    Also, ob du nun mit trockener Haut – dem dauerhaften, genetisch bedingten Hauttyp – oder mit dehydrierter Haut – dem temporären, feuchtigkeitsarmen Zustand – kämpfst: Mit der richtigen Kombination aus rückfettender Pflege und feuchtigkeitsspendenden Produkten bist du bestens gerüstet.

    Denk daran, dass auch kleine Anpassungen im Alltag (wie mehr Wasser trinken und milde Reinigungsprodukte verwenden) einen großen Unterschied machen können. Pflege deine Haut von außen UND von innen – und du wirst den Unterschied spüren!