2022. Kaum zu glauben wie wahnsinnig schnell das Jahr schon wieder vorbei geflogen ist. Und schon wieder ist Silvester und in Gesprächen mit Freund*innen und Familie werden die guten alten Neujahrsvorsätze zum Thema. Das ist auch vollkommen ok! Was nicht ok ist, ist der Druck, der vielen von uns dadurch vermittelt wird, uns und unser Leben optimieren zu müssen. Toxische Zielverfolgung, gerade wenn es um das äußere Erscheinungsbild oder mentale Gesundheit geht, muss unserer Meinung nach in 2021 bleiben. Sich weiter zu entwickeln gehört zum Leben dazu. Aber das ganze auf einer vorgefertigten Timeline von 365 Tagen bewältigen zu müssen, ist doch Quatsch. Es wird höchste Zeit, dass wir uns auf das fokussieren, was wirklich zählt: uns selbst. Und wenn wir das neue Jahr als Anlass dazu nehmen, ist das genau so gut, wie wenn wir es an einem Donnerstagnachmittag im Juni entscheiden.
Silvester – Zeit zurück und nach vorn zu blicken
Irgendwie kann man es doch in keinem Jahr so richtig vermeiden. Eine gewisse Emotionalität schwingt beim Jahreswechsel doch immer mit. Es kann etwas sehr schönes sein, das neue Jahr als neue Chance zu sehen, als Möglichkeit, etwas zu ändern, etwas zu tun, das man schon immer tun wollte. Ein neues Jahr gibt Hoffnung und Motivation, weiter zu machen. Das Problem ist die riesige Erwartungshaltung. Das geht schon mit der Silvesterfeier los… seien wir mal ehrlich zu uns selber: Wir alle möchten den letzten Abend des Jahres doch besonders gestalten. Denn wenn der Übergang ins neue Jahr schon mal mies verläuft, kann das gesamte Jahr danach doch schon gar nichts werden. Oder?
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich wollte früher immer einen ganz besonderen Start ins neue Jahr, habe mir Szenarien ausgemalt, schöne Dinge vorgestellt, die mir in den folgenden Monaten passieren könnten und vor mich hin und her geträumt. Solange, bis die Erwartungen so groß waren, dass Enttäuschung vorprogrammiert war.
Bevor wir also all unsere Hoffnungen auf Karriere, Liebe und Glücklichsein in das nächste Jahr stecken, sollten wir uns erst einmal Zeit nehmen, auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Was haben wir gelernt, was vielleicht verlernt? Was haben wir erlebt, was haben wir überlebt? Was haben wir für uns selbst getan? Wofür sind wir dankbar? Woran möchten wir arbeiten? Was haben wir vielleicht nicht erreicht? Was haben wir erreicht, was wir uns gar nicht als Ziel gesetzt hatten? Unser persönlicher Erfolg sollte nicht ausschließlich von abgehakten Karriere-Check-Listen abhängig sein, sondern davon, wie wir uns entwickelt haben, woran wir gewachsen sind, welche Hürden wir gemeistert haben. Wenn wir wissen, wie wir hierhin gekommen sind, fällt es uns leichter, zu verstehen, wer wir sind und wo wir noch hin wollen.
Vorsätze und Pläne sind gut, weil sie uns einen Sinn dafür geben, in welche Richtung wir uns weiter bewegen möchten. Manchmal kommt das Leben aber dazwischen, Situationen verändern sich, Prioritäten verschieben sich, wir verändern uns. Umso wichtiger zu erkennen, an welchen Vorsätzen wir im Laufe des Jahres festhalten wollen und welche wir loslassen können, weil sie uns nicht mehr ans Ziel bringen.
“Und was wünschst du dir fürs nächste Jahr?”
– “Ich möchte glücklich sein.”
Wenn man 100 Leuten diese Frage stellen würde, kämen viele verschiedene Antworten, die aber alle dieselbe Aussage haben: 100 mal Glück. Was ebenfalls auffallen würde: In vielen Fällen verbirgt sich dahinter die Erwartung, dieses Glück durch eine andere Person zu erfahren. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich mir an Silvester gewünscht habe, im nächsten Jahr Liebe zu finden und endlich glücklich zu sein. Und damit bin ich garantiert nicht alleine, denn wenn es eins ist, was uns alle verbindet, ist es das Bedürfnis nach Liebe. Was uns aber in den meisten Fällen schwer fällt zu verstehen: Wir können unser eigenes Glück nicht von anderen Menschen abhängig machen, auch wenn Hollywood uns das anders beigebracht hat. Wenn es also etwas gibt, das wir uns vornehmen können, ist es wohl, dass wir den Fokus auf uns selbst richten. Dass wir uns das geben, was wir brauchen, für uns da sind und unser Glück in dem finden, was uns auch allein glücklich macht. Geben wir uns also alles, was wir haben wollen! Ganz egal, ob wir uns in einer Partnerschaft befinden oder nicht. Mach dir eine Liste von Aktivitäten, die dir schöne Momente schenken. Wenn wir alles daran setzen uns selbst ein Leben aufzubauen, das uns erfüllt, wird das genau die richtigen Menschen anziehen, die zu unserem Glück beitragen, es aber nicht alleinig ausmachen.
Ich denke, dass wir alle in dieser anhaltenden Pandemie ein Gefühl des Kontrollverlustes entwickelt haben. Freiheiten und Zustände, die wir als normal erachtet haben, sind auf einmal verboten oder gar nicht erst möglich. Mach dir gerade jetzt bewusst, dass du dennoch dein Leben eigenständig gestalten kannst. Du hast in der Hand, was du damit anstellen möchtest, Pandemie hin oder her. Mach 2022 zu deinem Jahr! Ganz ohne Deadline-Druck und Performance-Ängste. Du läufst in deinem eigenen Tempo und nimmst dir die Zeit, die du benötigst, um herauszufinden, was du möchtest und was dich erfüllt.
Was macht dich glücklich? Inspiration für wirklich gute (Neujahrs)-Vorsätz
Was für die eine Person gilt, lässt sich natürlich nicht eins zu eins auf eine andere übertragen. Am Ende weißt du selbst am Besten, was dich happy macht, dir Energie und Antrieb gibt. Als kleine Starthilfe oder einfach nur Ergänzung zu deiner eigenen Liste, habe ich hier ein paar Vorsätze gesammelt, die umsetzbar sind und dich vielleicht inspirieren.
- Mehr Wasser trinken – Vielleicht nicht super originell, aber wenn unser Körper nicht genug Flüssigkeit bekommt, kann er nicht richtig funktionieren. Das beeinflusst sämtliche Abläufe. Vom Verdauungssystem bis zum Gehirn. Ein schneller und einfacher Weg, dir etwas Gutes zu tun.
- Schon mal ein großes Blutbild machen lassen? Ein Mangel an Nährstoffen kann sich nicht nur auf unsere physische Fitness auswirken, sondern auch auf unsere Stimmung. Regelmäßige Check-ups verraten dir, was deinem Körper fehlt und wie du dich wieder mit ihm in Verbindung bringen kannst.
- Mehr Solo-Spaß! Und nein, hier geht es nicht ums Allein-Reisen. Schnapp dir dein Lieblingstoy oder erkunde deine Lust ganz ohne Hilfsmittel. Egal, ob du in einer festen Beziehung bist, wechselnde oder keine*n Partner*in hast: Nimm dir Zeit für dich und mach dir bewusst, dass du auch ganz allein zum Höhepunkt kommen kannst. Denn Sex verbindet nicht nur zwei Personen miteinander, sondern bringt dich im Alleingang näher zu dir selbst und macht definitiv glücklich.
- Wo wir schon bei Selbstverwöhnung sind: Ein liebevoll zubereitetes Essen kann dein Comfort-Level selbst nach einem miesen Tag wieder auf ein wohliges “Mhhhhhh” anheben. Lieblingsessen aus der Kindheit, Rezepte, die du schon immer ausprobieren wolltest, 1 Gang, 4 Gänge, ganz egal. Wenn du gerne kochst, verwöhne dich selbst! Und wenn du dein Food-Glück teilen möchtest, mach doch eine Dinner-Party draus!
- Selfcare im Bad! Natürlich ist uns als Kosmetikmarke die Kraft einer ausgiebigen Pflegeroutine bewusst. Für uns einer der besten Wege, mit sich selbst in Kontakt zu treten und eine Auszeit zu nehmen, um einfach mal zu genießen.
- Mehr Solo-Erfahrungen machen. Auch wenn wir in Beziehungen und Freundschaften super sozial unterwegs sind, sollten wir nicht verlernen, auch mit uns allein eine gute Zeit zu haben. Alleine Reisen ist nicht für jede*n etwas, aber du kannst ja klein anfangen: Allein ins Café, allein ins Museum, allein ins Kino, allein zum Sport, allein mal Neues ausprobieren. Wenn du weißt, dass du glücklich damit bist, Unternehmungen auch allein durchzuziehen, bist du nicht von der Gesellschaft anderer abhängig. Das gibt dir unheimlich viel Freiheit, genau das zu tun, worauf du Lust hast, wann du Lust darauf hast. Wenn das nicht glücklich macht…
- Wohl der wichtigste Punkt: Hör auf deine Intuition. Sie verrät dir, was du brauchst, wann du es brauchst. Wenn die Party für dich gelaufen ist, dann geh nach Hause. Wenn du Lust hast, die Person an der Bar anzusprechen, worauf wartest du noch? Lust auf einen spontanen Ausflug? Pack deine Sachen, auch wenn niemand anders mitkommt. Zerdenke Dinge nicht, bevor du sie tust. Einmal durchdenken reicht in 100% der Fällen völlig aus.
2022: Zeit für Self-Empowerment
Natürlich ist es wahnsinnig schön, Glück mit Menschen teilen zu können, die man liebt. Eine ganz andere Form von Glücklichsein ist es aber, es tief in sich selbst verankert zu haben, komplett unabhängig von anderen Personen oder Lebensphasen. Diese Fähigkeit, dich völlig allein in diesen Zustand zu versetzen, auch wenn dein Tag, deine Woche oder dein Monat eine echte Herausforderung war, gibt dir Sicherheit und Vertrauen in dich selbst. Und damit steht dir nichts mehr im Weg. Und egal wo du dich auf deinem Weg befindest, egal in welchem Tempo du dich bewegst und ob du zwischendurch mal falsch abbiegst, wenn du es dir vornimmst, kommst du mit dir selbst ins Reine und an dein eigenes Glück.
Happy New You!