Psoriasis. Ein Wort, das fast keiner auf Anhieb aussprechen kann. Wahrscheinlich ist sie deswegen auch eher als Schuppenflechte bekannt. Gut 2 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen, was wie ich finde gar nicht so wenig ist, wenn wir bedenken wie wenig offen und ehrlich darüber gesprochen wird. Ich vermute aus dem Grund, weil die Betroffenen sich dafür schämen und unter den körperlichen Symptomen leiden. Umso wichtiger ist es, dass wir darüber aufklären, dass wir wissen was genau diese Psoriasis ist, wie sie sich äußert und was das für Betroffene bedeutet.
Deswegen schreibe ich diesen Beitrag, um mehr Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken. Denn je mehr wir darüber wissen, desto mehr Verständnis bringen wir für unsere Haut, unseren Körper und unsere Mitmenschen auf.
In diesem Beitrag erfährst du
- Wie äußert sich Psoriasis auf meiner Haut?
- Welche Körperstellen können betroffen sein?
- Was sind mögliche Auslöser für die entzündliche Systemerkrankung?
- Welche Pflege kann mir helfen?
- Welche 3 Tipps du zusätzlich beachten kannst.
1. Wie äußert sich Psoriasis auf meiner Haut?
Schuppenflechte ist eine nicht ansteckende, chronische Erkrankung der Haut, bei der die Immunabwehr verrückt spielt und daher eine Entzündungsreaktion im Körper auslöst. Sie äußert sich meist in Schüben. Während dieser Zeit teilen sich die Zellen der Haut viel schneller als eigentlich vorgesehen. Unsere Haut erneuert sich nämlich im Durchschnitt alle 28 Tage. Bei Schuppenflechte wachsen die hornbildenden Zellen deiner Haut jedoch so schnell, dass sie bereits nach 4 bis 6 Tagen die Hautoberfläche erreichen und schließlich abschuppen. Die Hautzellen können in dieser kurzen Zeit nicht vollständig ausreifen und lassen so unsere oberste Hautschicht verdicken und auflockern. Dazu kommt, dass durch die Reaktion des Immunsystems die Blutgefäße der Haut weiter gestellt werden und daher Flüssigkeit ins Gewebe austreten kann. Die Haut fängt an aufzuquellen und ist stark gerötet. Es zeichnen sich schließlich scharf begrenzte, leicht erhabene, von silbrig-weißen Schuppen bedeckte Hautareale (Plaques) ab.
Von Schuppenflechte betroffene Haut
Die Stellen beginnen unangenehm zu brennen und zu jucken. Den meisten fällt es natürlich dann sehr schwer nicht zu kratzen. Dadurch kommen jedoch zusätzlich Risse in die Haut und die machen es für eine Vielzahl von Bakterien sehr leicht durch die Schutzbarriere zu dringen. Der Teufelskreis geht also in die nächste Runde und Entzündungen, Eiterpusteln bis hin zu Pilzinfektionen können sich ausbreiten.
Leider ist die Psoriasis nicht nur äußerlich auf der Haut zu finden, sondern kann auch die Gelenke angreifen (Psoriasis Arthritis). Quälende Gelenkbeschwerden und tieferliegende Rückenschmerzen können den gesamten Bewegungsapparat beeinträchtigen. Zudem kann es aus medizinischer Sicht, je nach Schwere der Erkrankung. zu ernsthaften Begleiterkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus Typ II kommen. Psoriasis sollte man deshalb nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine kontinuierliche Behandlung ist sehr wichtig. Dabei geht es primär darum, die Dauer und die Schwere der Schübe zu reduzieren, da eine symptomfreie Heilung leider bis dato sehr selten ist. Aber es gibt ganzheitliche Wege, welche schon zu einer deutlichen Verbesserung führen können.
2. Welche Körperstellen können betroffen sein?
Leider macht die Schuppenflechte vor keinem Körperteil Halt und kann auch in jeder Form und Größe auftreten. Besonders häufig betroffen sind die Streckseiten der Ellenbogen, Knie, der Kreuzbeinbereich, die Kopfhaut und der Bereich hinter den Ohren. Aber auch generell in Hautfalten, unter den Achselhöhlen, Handflächen, Fußsohlen bis hin zum Nagelbett können Entzündungsherde entstehen.
Durch die bunte Streuung der Hautareale, wird es für Betroffene immer schwieriger und belastender die Stellen zu verdecken bzw. sich wirklich wohl im eigenen Körper zu fühlen. Daher gilt es alle möglichen Einflüsse aufzudecken, zu behandeln und schließlich die Lebensqualität rundum zu verbessern, die schlicht und ergreifend von unserer Gesundheit abhängt. Klingt simpel, aber in der Praxis ist es leider eher eine Suche nach DER Nadel im Heuhaufen.
3. Was sind mögliche Auslöser für die entzündliche Systemerkrankung?
Wir sind alle individuell, nehmen unser Umfeld anders war und können ganz verschieden reagieren, je nachdem welche Erfahrungen wir gemacht haben. Damit ist es schwer, den EINEN Auslöser für Psoriasis zu finden. Zudem spielt auch hier die Genetik wie so oft eine bedeutende Rolle. Die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken wird uns bereits von unseren Eltern mitgegeben. Dafür müssen sie nicht einmal selbst betroffen sein. Veranlagung bedeutet nicht automatisch einen sofortigen Ausbruch. Es müssen meist innere und äußere Faktoren zusammenspielen, um den ersten Schub auszulösen. Wir haben euch ein paar mögliche Faktoren gesammelt:
Innere Auslöser:
- Genetik
- Alter
- Hormonelle Lage/ aktuelle Umstellungen
- Erkrankungen (Allergien, Diabetes)
- Psychische Verfassung
Äußere Auslöser:
- Klima / Jahreszeiten
- falsche Hautpflege
- Mechanische und physikalische Reizung
- Lebensstil
- Ernährung
- Medikamente
- Stress
Da man nicht in sich selbst hineinschauen kann und manchmal bereits ein zu enger Gürtel oder scheuernde Kleidung der Ursprung sein können, ist es wichtig sich einfach möglichst viele dieser Auslöser bewusst zu machen. Aber auch hier gehen Vorstellung und Realität oft getrennte Wege, I know!
4. Welche Pflege kann mir helfen?
Schuppenflechte ist nicht unbedingt mit einem bestimmten Hauttyp verbunden, daher ist es zuerst wichtig, dass du erkennst zu welchem Hauttyp deine Haut aktuell zählt. Meist ist die Haut sehr empfindliche und in vielen Fällen handelt es sich um eine Sonderform der sehr trockenen-fettarmen Haut.
Diese erkennst du daran, dass
- sie häufig glanzlos und stumpf wirkt
- spannt, juckt und sich rau anfühlt
- der Schweregrad von leichtem Spannen nach der Reinigung bis hin zu massiven neurodermitischen Zuständen mit kräftiger Abschuppung und quälendem Juckreiz reichen kann.
Es gibt aber auch einige grundlegende Pflegetipps, die du beachten kannst.
Die richtige Reinigung
Beginnen wir bei der Reinigung. Hier gilt grundsätzlich: Weniger ist mehr! Das bedeutet im Detail, dass du allgemein sparsam mit Wasser und Reinigungsprodukten umgehen solltest. Das Wasser sollte kalt bis lauwarm sein (max. 37°C). Die Haut nach der Reinigung lieber leicht abtupfen, anstatt mit aller Kraft zu rubbeln. Dein Reinigungsprodukt sollte:
- keine echte Seife sein,
- keine reizenden Tenside aus der Alkylsulfatgruppe enthalten (Link Tensid-Ratgeber),
- keinen mechanischen Peeling Effekt bewirken und
- keine Parfümstoffe oder Konservierungsmittel beinhalten.
Gerade Produkte auf Öl-Basis pflegen deine Haut und lindern so wirksam Juckreiz, Spannen und raue Stellen. Unser Reinigungsöl entfernt durch die Kombination wertvoller Öle schonend Schmutz und Talgablagerungen von deiner Haut ohne sie zusätzlich auszutrocknen. Milde Zuckertenside reinigen gründlich und geben gleichzeitig Feuchtigkeit an deine Haut zurück. Wenn du ein Öl zur Reinigung nicht so gern hast, kannst du aber auch genau so gut unser Reinigungsgel verwenden. Es enthalt beruhigendes Bio-Kamillenextrakt und pflanzliche Tenside, die deine Haut sanft, aber gründlich reinigen. Wichtig ist darauf zu achten, dass das Reinigungsprodukt nach der Anwendung wieder sorgfältig entfernt wird.